Blasenkrebs mit Lungenmetastasen: Patient geheilt!

Ein Fallbeispiel sorgt gerade in der medizinischen Fachpresse für Interesse und Erstaunen. Veröffentlicht wurde der Bericht in „Case Reports in Oncology“, der ersten wissenschaftlichen Zeitschrift, die sich ausschließlich mit Fallbeispielen in der Onkologie befasst.

Vorgestellt wird ein 74 Jahre alter Koreaner, der an Blasenkrebs erkrankt ist. Die Krankheit war im April 2013 durch eine Blasenspiegelung festgestellt worden. Ein paar Montage später sind bereits multiple Metastasen in beiden Lungenflügeln vorhanden, obwohl Harnblase und Harnleiter operativ entfernt worden waren. In so einer Situation gilt normalerweise eine Chemotherapie als einzige Möglichkeit, die Überlebenszeit zu verlängern; die Prognose ist nicht wirklich gut. Der Patient will jedoch keine Chemotherapie. Er hat Angst vor den zu erwartenden Nebenwirkungen und weigert sich, irgendwelche weiteren Untersuchungen oder Behandlungen durchführen zu lassen.

Anfang Januar 2014 wird der Kranke in schlechtem Zustand in das berichtende Krankenhaus eingewiesen, in dem koreanische Naturheilkunde angeboten wird. Er leidet unter schwerem Husten und unter Atemnot, er hustet Blut und hat Auswurf. Auch hier weigert er sich, weitere Untersuchungen oder Chemotherapien über sich ergehen zu lassen. Allerdings stimmt er einer Röntgenaufnahme der Lunge zu, die multiple Metastasen in beiden Lungen zeigt. Und er willigt ein, sich mit naturheilkundlichen Methoden behandeln zu lassen.

Er bekommt eine Pharmakopunktur-Therapie, eine Art Verbindung von Pflanzenheilkunde und Akupunktur. Bei dieser in Korea häufig angewandten Therapieform wird eine kleine Menge eines speziell gewählten (Pflanzen-)Extraktes injiziert, um eine Heilung herbeizuführen. Akupunktur und Pflanzenheilkunde sollen sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken und so die Heilwirkung maximieren.

Der Patient bekommt einmal wöchentlich eine Pharmakopunktur mit 10ml Ginseng, 10ml Cordyceps sinensis (Chinesischer Raupenpilz) sowie zwei weiteren asiatischen Heilpflanzen-Extrakten (Trichosanthes kirilowii und Platycodon grandiflorus). Viermal wöchentlich bekommt er außerdem noch weitere Medikamente:

  • eine Soramdan-Pille, die aus wildem Ginseng und Honig hergestellt wird
  • 10ml Cordyceps-Destillat zum Trinken
  • Gunchildan, eine Kräuter-Pille aus Rhus verniciflua (Lackbaum) und Rehmanniae
  • Soram Vernebler-Lösung (8ml) aus Wildem Ginseng und Cordyceps sinensis

Im März, nach zwei Monaten Therapie wird wieder ein Röntgenbild angefertigt, das ein Fortschreiten der Krankheit zeigt: Zahl und Größe der Knoten in der Lunge haben zugenommen. Deshalb wird die Therapie verändert. Der Patient bekommt jetzt

  • 3x täglich 4g Hyunamdan (Panax Ginseng mit Honig vermischt) und
  • 1000mg Hangamdan S, das aus verschiedenen Kräutern und Medizinalpilzen zusammengesetzt ist
  • die Ginseng-Cordyceps-Inhalationen werden fortgesetzt.

Nach einem Monat, im April, haben sich die im Röntgenbild sichtbaren Knoten in der Lunge positiv verändert: Anzahl und Größe der Knoten haben in beiden Lungenflügeln abgenommen, die Schatten der verbleibenden Knoten sind blasser geworden. Die koreanische Therapie wird unverändert fortgesetzt und nach einem weiteren Monat sind die meisten der Knötchen auf der Röntgenbild fast verschwunden.

Eine zufällige Selbstheilung? Die Autoren sind überzeugt, dass ihre Therapie für den Erfolg gesorgt hat. Sie führen dafür einige Belege aus anderen Fallbeispielen und aus dem Labor an. Für sie ist klar, dass auch ein metastasierender Blasenkrebs mit der koreanischen Medizin geheilt werden kann. Die nächsten Fallberichte können mit Spannung erwartet werden. (rau)

Quelle:

Lee DH et al.: A Case of Metastatic Bladder Cancer in Both Lungs Treated with Korean Medicine Therapy Alone. Case Rep Oncol 2014;7:534–540. DOI: 10.1159/000365884