Hericium Magenprobleme

Hericium: ein Pilz gegen Helicobacter und Darmkrebs

Der Vitalpilz Igelstachelbart (lat.: Hericium erinaceum) wird schon seit langer Zeit für Patienten mit Magen-Darm-Problemen erfolgreich eingesetzt. Zwei neue Studien bestätigen die Erfahrungsheilkunde!

Im Rahmen der traditionellen chinesischen Medizin wird der Igelstachelbart gerne bei so genannten funktionellen dyspeptischen Beschwerden eingesetzt. Er lindert Magenschmerzen, sodass er auch bei Magengeschwüren oder gar Magenkrebs genutzt wird. Offenbar wirkt der Vitalpilz Hericium regenerierend auf eine geschädigte Magen- oder Darmschleimhaut. Eine aktuelle Laboruntersuchung (1) hat jetzt ergeben, dass er sogar Helicobacter pylori und Staphylococcus aureus hemmt. Helicobacter verursacht bekanntlich eine Reihe von gastroduodenalen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Nicht nur Magengeschwüre, sondern auch maligne Erkrankungen wie der Magenkrebs oder das MALT-Lymphom gehen überzufällig häufig mit einem Helicobacter-pylori-Befall einher.

Auch Irritationen des Magen-Darm-Traktes durch Bakteriengifte von Staphylococcus aureus sind häufig, vor allem in warmen Ländern mit niedrigen Hygienestandards. Viele Urlauber in tropischen und subtropischen Ländern erkranken daran.

Eine zweite Studie (2) wurde zu den Anti-Krebs-Eigenschaften von Hericium durchgeführt. Nicht mit menschlichen Patienten, sondern im Labor an Zellkulturen und mit Versuchstieren. Hier ging es darum, die Wirksamkeit von zwei Hericium-Extrakten im Vergleich mit dem Chemotherapeutikum 5-Fluoruracil (5-FU) gegen verschiedene Krebszell-Linien zu testen. Das Ergebnis: Die Extrakte des Medizinalpilzes erwiesen sich als aktiv gegen Krebszellen von Leber (HepG2 und Huh-7), Darm (HT-29) und Magen (NCl-87). Im Vergleich zum Standardchemotherapeutikum 5-FU erwiesen sie sich in vivo als effektiver und als weniger toxisch!

Die Autoren sind optimistisch, sie sehen das Potenzial, dass der Vitalpilz Hericium alleine oder in Kombination mit einem Chemotherapeutikum zu einem neuen Antitumormittel werden könnte.

Wir dürfen diese Ergebnisse aus dem Labor natürlich nicht unkritisch auf menschliche Krebs-Patienten übertragen. Ganz sicher werden wir weitere Studienergebnisse abwarten müssen. Und trotzdem: Es sind zwei gute neue Untersuchungen, die hoffen lassen.

Quellen:

1. Shang X et al.: In vitro anti-Helicobacter pylori effects of medicinal mushroom extracts, with special emphasis on the Lion’s Mane mushroom, Hericium erinaceus (higher Basidiomycetes). Int J Med Mushrooms. 2013;15(2):165-74.

2. Li G et al.: Anticancer potential of Hericium erinaceus extracts against human gastrointestinal cancers. J Ethnopharmacol. 2014 Mar 12. pii: S0378-8741(14)00180-9. doi: 10.1016/j.jep.2014.03.003. [Epub ahead of print]

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